FHK unterstützt die Diskussion rund um die künftigen Doktoratsprogramme an Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

Die Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) nimmt die aktuelle Stellungnahme der Universitäten zur Hochschulpolitik der neuen Bundesregierung zur Kenntnis und begrüßt die fortlaufende Diskussion über die Weiterentwicklung des österreichischen Hochschulsystems. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass die Möglichkeit zur Verleihung eines Doktorats an Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften keinesfalls eine Doppelgleisigkeit darstellt, sondern eine sinnvolle und notwendige Ergänzung des bestehenden Hochschulsystems ist.

EIN PROMOTIONSRECHT FÜR FACHHOCHSCHULEN/HOCHSCHULEN FÜR ANGWANDTE WISSENSCHAFTEN NIMMT NIEMANDEM ETWAS WEG

Die Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Österreich haben sich in den letzten Jahrzehnten als starker und innovationsgetriebener Bestandteil des Hochschulsystems etabliert. Die Stärkung der angewandten Forschung durch promotionsfähige Programme ist eine logische Weiterentwicklung, die bestehende Strukturen nicht infrage stellt, sondern ergänzt. Es geht nicht darum, universitäre Strukturen zu kopieren, sondern vielmehr um eine gezielte Weiterentwicklung von Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in jenen Bereichen, in denen sie bereits heute exzellente Arbeit leisten: praxisnahe Forschung und enge Kooperation mit Industrie und Wirtschaft.

EIN BOOST FÜR DIE ANGEWANDTE FORSCHUNG UND DEN WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH

Die Einführung promotionsfähiger Programme an Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften würde dem Wissenschaftsstandort Österreich erhebliche Vorteile bringen. Es ist unbestritten, dass Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit ihrer industrienahen Forschung einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft des Landes leisten. Gerade in technologiegetriebenen Branchen ist eine Stärkung der forschungsbasierten Ausbildung essenziell, um den Anschluss an internationale Entwicklungen nicht zu verlieren. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen stellt sicher, dass Forschungsergebnisse schnell in die Praxis überführt werden können – ein Aspekt, der für eine dynamische, wissensbasierte Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist. Deutschland hat die Notwendigkeit dieser Entwicklung bereits erkannt und setzt diesen Schritt konsequent um.

PROFILSCHÄRFUNG STATT VERWÄSSERUNG

Die Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben von Anfang an ein klares Profil verfolgt: Anwendungsbezogene Ausbildung und Forschung mit direktem Praxisbezug. Dieses Profil wird durch promotionsfähige Programme nicht verwässert, sondern vielmehr geschärft. Die geplanten Doktoratsprogramme werden sich inhaltlich von jenen der Universitäten unterscheiden, indem sie gezielt industrienahe Forschungsprojekte in den Fokus rücken. Dies schafft zusätzliche Möglichkeiten für qualifizierte Forscherinnen und Forscher, die ihre Kompetenzen gezielt in einem anwendungsorientierten Umfeld weiterentwickeln wollen.

ZUSAMMENARBEIT STATT ABSCHOTTUNG

Die Weiterentwicklung des Hochschulsystems sollte von Kooperation und gegenseitiger Unterstützung geprägt sein, nicht von Abgrenzung. Die Universitäten und Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben jeweils ihre eigenen Stärken und Spezialisierungen, die gemeinsam genutzt werden sollten, um Österreich als Wissenschaftsstandort international noch wettbewerbsfähiger zu machen. Ein konstruktiver Dialog über die besten Möglichkeiten zur Stärkung der Forschungs- und Bildungslandschaft ist daher essenziell.

Fachhochschul-Konferenz (FHK)
Mag. Kurt Koleznik
Telefon: 0664/4244294
E-Mail: kurt.koleznik@fhk.ac.at

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