Wiener Patientenombudsmann begrüßt Stärkung von Selbsthilfegruppen
Auch Ausweitung des Patientenentschädigungsfonds sei ein „richtungsweisender Schritt im neuen Regierungsprogramm“
„Sehr positiv bewertet“ wird das neue Regierungsprogramm vom Patientenombudsmann der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, Thomas Holzgruber. Es enthalte für Patientinnen und Patienten „absolut innovative, neue Punkte“. Holzgruber bezieht sich hier vor allem auf die geplante erstmalige öffentliche finanzielle Unterstützung von Selbsthilfegruppen sowie die ebenfalls geplante Weiterentwicklung des Patientenentschädigungsfonds.
„Selbsthilfeorganisationen leisten eine eindrucksvolle Arbeit und unterstützen mit ihren Angeboten Menschen, die durch eine schwere Krankheit teilweise ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen müssen“, so Holzgruber. Sie gäben damit Menschen „in unvorstellbar schwierigen Lebenssituationen vor allem auch einen sozialen Halt“. Daher sei es höchst an der Zeit, dass diese Organisationen auch von der öffentlichen Hand, wie in anderen Staaten längst üblich, die verdiente Anerkennung und finanzielle Zuwendungen erhielten.
Auch die Weiterentwicklung des Patientenentschädigungsfonds ist für Holzgruber „ein Gebot der Stunde“. Dieser entschädigte nämlich bislang nur bei Behandlungen in öffentlichen Spitälern, nicht aber bei nicht vorhersehbaren unerwarteten Schäden in Privatspitälern, in Ambulatorien oder in den Ordinationen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Schon vor Monaten habe er daher vorgeschlagen, den Fonds auf das gesamte Gesundheitswesen auszuweiten.
Statt Menschen einen Selbstbehalt bei stationärer Aufnahme in einem öffentlichen Spital zahlen zu lassen, sollte vielmehr eine solidarische Ausweitung über die E-Card-Gebühr vorgenommen werden. Aus seiner Sicht wäre ein Beitrag von drei Euro pro Versichertem und Jahr „durchaus ausreichend“.
Der neuen Sozialministerin und der neuen Staatssekretärin im Gesundheitswesen wünscht Holzgruber jedenfalls viel Erfolg bei der Umsetzung dieser wichtigen Punkte. Zu oft schon wurde in der Vergangenheit von dringend notwendigen Reformschritten im österreichischen Gesundheitssystem gesprochen, ohne dass dem effiziente Taten gefolgt seien. Das neue Regierungsprogramm gebe nun Hoffnung, dass im Sinne der Patientinnen und Patienten tatsächlich Verbesserungen erfolgten, so Holzgruber.
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien
Dr. Hans-Peter Petutschnig
Telefon: 0664 101 42 22
E-Mail: petutschnig@aekwien.at
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