Woodmaster 2025: Fachveranstaltung der AUVA setzt Maßstäbe für sichere Forstarbeit
Mehr als 80 Expert:innen und Praktiker:innen in Fusch am See
Insgesamt mehr als 80 Experten:Expertinnen und Praktiker:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz kommen bei der Fachveranstaltung Woodmaster 2025 zusammen, um innovative Techniken und praxisorientierte Lösungen für eine sichere Forstarbeit zu entwickeln und gemeinsam Präventionsstandards zu definieren.
Forstarbeiten zählen nach wie vor zu den risikoreichsten Tätigkeiten in der Arbeitswelt. Schwere Arbeitsunfälle, auch mit tödlichem Ausgang, kommen in der Branche wiederholt vor. Die AUVA setzt daher mit dem Woodmaster 2025 einen klaren Fokus auf Unfallprävention und sicheres Arbeiten im Wald. Experten:Expertinnen aus Lehre sowie Forschung, Forstwirtschaft und Unfallversicherung erarbeiten gemeinsam neue Konzepte und tauschen sich über bestehende Best Practices aus.
SICHERE FÄLLTECHNIKEN IM FOKUS
Ein zentrales Element der Veranstaltung ist die praxisorientierte Weiterbildung. Im nahegelegenen Wald des Forstbetriebs Mateschitz werden den Teilnehmenden verschiedene sichere Fälltechniken vorgeführt, darunter der Einsatz von akkubetriebenen Fällkeilen sowie die seilwindenunterstützte Fällung. „Die richtige Anwendung technischer Hilfsmittel ist entscheidend für die Sicherheit bei der Fällung von Bäumen“, erklärt SIEGFRIED SPERRER vom Bundesforschungszentrum für Wald, FAST Traunkirchen: „Wir zeigen hier den versetzten Stützleistenschnitt und das fachmännische Fällen mit funkgesteuertem Akkufällkeil. Richtig ausgeführt wird so sicheres Arbeiten ermöglicht.“
Grundlage für eine sichere Fällung ist jedenfalls auch die sichere Baumbeurteilung, führt JOHANN KÖNIG, Präsident der Landarbeiterkammer Salzburg, aus: „Fehlbeurteilungen, wie beispielsweise zu Vor- oder Rückhängern oder zum Festlegen des Rückweicheplatzes, können zu gefährlichen Situationen führen. In der Praxisausbildung legen wir daher ein besonderes Augenmerk auf die präzise Baumbeurteilung. Auch, wenn das Zeit in Anspruch nimmt – es zahlt sich aus.“
INNOVATIVE FORSCHUNG ZUR BAUMBEURTEILUNG
Genau zu diesen Problemstellungen aus der Forstpraxis leistet die Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien innovative Forschungsarbeit, wie KARL STAMPFER, Leiter des Instituts für Forsttechnik, erklärt:
„Insbesondere bei Buche und Eiche wird der Schwerpunkt und damit die beste Fällrichtung oft falsch eingeschätzt und das Seil nicht an richtiger Stelle (möglichst über dem Schwerpunkt) angebracht. Wir sind dran, die Schwerpunkte von Bäumen mit Laserscanning und mathematischen Methoden exakt zu berechnen. Dadurch kann genau bestimmt werden, welche minimierten Kräfte notwendig sind, um einen Baum zu Fall zu bringen.“
TECHNISCHE NEUERUNGEN UND PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG (PSA)
Die Veranstaltung legt zudem großen Wert auf die Vorstellung neuer technischer Hilfsmittel und Sicherheitsausstattung. In Zusammenarbeit mit Grube Forst werden den Teilnehmenden neue Funktionen moderner PSA gezeigt. Besonders betont wird dabei die Bedeutung von individuell angepasster Arbeitskleidung, die nicht ausgeliehen, sondern speziell auf den jeweiligen Träger:die jeweilige Trägerin abgestimmt sein muss.
Oft gefährden und verletzen herabfallende Baumteile wie Äste, abgebrochene Wipfel etc. die Forstarbeitenden. Innovative Sicherheitshelme mit Rotationsdämpfungssystem wie von MIPS zielen darauf ab, das Verletzungsrisiko zu mindern. Die Helme integrieren ein System, welches die Energie eines Aufpralls durch Rotation ableitet und somit das Risiko von Gehirnverletzungen minimiert.
GEMEINSAM STANDARDS SETZEN
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie das gemeinsame Festlegen von Sicherheitsstandards. Dabei ist man sich einig: „Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit müssen vereinbar sein.“ Durch den Dialog zwischen Fachleuten aus verschiedenen Bereichen – von der Forschung über Ausbildungsstätten bis hin zu Forstbetrieben – möchte man realistische Impulse zur Verbesserung der Arbeitssicherheit geben.
Die Teilnehmenden haben außerdem die Möglichkeit, in offenen Diskussionsrunden die neuesten Entwicklungen in der Forstwirtschaft zu besprechen und Lösungen zu erörtern, die eine signifikante Reduzierung von Unfällen ermöglichen.
PRÄVENTION UND AUSBILDUNG ALS SCHLÜSSEL
Für die AUVA ist klar: Die Grundlage für eine sichere Forstarbeit ist eine fundierte Ausbildung und ständige Weiterbildung. „Wer die Gefahren im Wald kennt, kann ihnen gezielt entgegenwirken. Prävention beginnt mit Wissen“, so Seminarleiter MANFRED KEUSCHNIGG von der AUVA abschließend.
Mit der Veranstaltung Woodmaster 2025 möchte die AUVA einen weiteren Schritt in Richtung einer sicheren Forstarbeit gehen und einen nachhaltigen Beitrag zur Reduktion von Arbeitsunfällen in der Branche leisten. Weitere Informationen zur sicheren Forstarbeit und praxisorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten finden Sie unter auva.at.
AUVA – Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Christoph Luke
Telefon: +43 676 833 95 4082
E-Mail: kommunikation@auva.at
Website: https://www.auva.at
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