Afghanistan: Millionen leiden unter Armut und Hunger – CARE unterstützt Familien vor Ort

Ein Drittel der Bevölkerung Afghanistans leidet Hunger, knapp die Hälfte lebt in Armut / CARE und die ADA unterstützen mit Nothilfe, Gesundheitsversorgung und Einkommenschancen

Der Verlust ihres Mannes stürzte Fatimas* Familie in eine Existenzkrise. Ohne Einkommen war jeder Tag ein Kampf ums Überleben. „Ich fühlte mich hilflos und wusste nicht, wie ich meine Kinder ernähren sollte“, erzählt die 36-Jährige, die in einem kleinen Dorf in der Provinz Paktia im Südosten Afghanistans lebt.

Viele Familien in Afghanistan stehen vor ähnlich schwierigen Herausforderungen. Fast die Hälfte der afghanischen Bevölkerung lebt in Armut, 22,9 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Jede dritte Person leidet unter Hunger und Mangelernährung – insbesondere Frauen und Kinder. Die Ursachen dieser schweren Ernährungskrise sind vielfältig: steigende Lebensmittelpreise, fehlende Einkommensmöglichkeiten und extreme Wetterereignisse wie Dürren. In Zusammenarbeit mit der ADA, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, leistet CARE Nothilfe, verbessert die Gesundheitsversorgung und unterstützt Familien mit einkommensfördernden Maßnahmen dabei, ihre Lebensgrundlage zu sichern.

„CASH FOR WORK“ SICHERT FRAUEN FINANZIELLE STABILITÄT

Fatimas Situation verbesserte sich, als sie an CAREs „Cash for Work“-Initiative teilnahm. Mit dem Lohn für die Wartung von Arbeitsgeräten konnte sie zum ersten Mal seit Langem genug Essen für ihre Kinder kaufen. Gleichzeitig investierte sie ihr Einkommen in deren Zukunft: Sie erwarb Legehennen und begann, Eier zu verkaufen. „Es ging nicht mehr nur ums Überleben, sondern darum, meinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagt Fatima. Bald konnte sie nicht nur den Lebensunterhalt ihrer Familie bestreiten, sondern auch die Schulbildung ihrer Kinder finanzieren. „Dieses Projekt hat mir die Chance gegeben, auf eigenen Beinen zu stehen“, sagt sie.

ZWEI NEUE GESUNDHEITSZENTREN BIETEN BESSERE VERSORGUNG FÜR SCHWANGERE UND MÜTTER

Neben wirtschaftlichen Herausforderungen fehlt es in Afghanistan an einer funktionierenden Gesundheitsversorgung: Es mangelt an qualifiziertem Personal, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Für schwangere Frauen kann dies lebensbedrohlich sein. Knapp ein Drittel aller Geburten erfolgt ohne professionelle medizinische Betreuung, oft mit schweren gesundheitlichen Folgen für Mutter und Kind.

Nargis*, eine 27-jährige Mutter aus der Provinz Paktia, wohnt in einem abgelegenen Dorf, in dem es kaum Gesundheitsversorgung gibt. Als sie schwanger wurde, sorgte sie sich, dass sie bei der Geburt nicht ausreichend medizinische Hilfe erhalten würde. „Ich hatte Angst“, erinnert sie sich. „Ich wusste nicht, ob wir uns die nötige Versorgung leisten konnten oder ob rechtzeitig Hilfe kommen würde.“

Um die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern, hat CARE mit finanzieller Unterstützung des Auslandskatastrophenfonds zwei Gesundheitszentren eingerichtet und mit dem nötigen Equipment ausgestattet. Diese Einrichtungen bieten primäre Gesundheitsdienste mit einem besonderen Fokus auf Mutter-Kind-Gesundheit, samt Immunisierungen für Frauen und Kinder sowie der Behandlung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten.

Als Nargis’ Wehen einsetzten, brachte ihr Ehemann sie in eine der Kliniken, wo sie sicher entbinden konnte. „Diese Klinik ist ein Segen für unser Dorf“, sagt sie. Ihre Erfahrung hat Nargis dazu inspiriert, sich für die Gesundheit von Müttern einzusetzen. Sie ermutigt andere Frauen, während der Schwangerschaft ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und unterstützt werdende Mütter mit ihrem Wissen. „Ich möchte, dass jede Mutter weiß, dass sie nicht allein ist“, sagt sie. „Mit der richtigen Unterstützung können wir jede Herausforderung überwinden.“

DAS PROJEKT WIRD VON DER AUSTRIAN DEVELOPMENT AGENCY (ADA) AUS MITTELN DES AUSLANDSKATASTROPHENFONDS GEFÖRDERT UND LÄUFT BIS MITTE MÄRZ 2025. BISHER HABEN ÜBER 32.100 PROJEKTTEILNEHMER:INNEN DAVON PROFITIERT – ZWEI DRITTEL DAVON WAREN FRAUEN.

_*Namen zum Schutz der Personen geändert._

CARE Österreich
Stephanie Weber
Presse & Medien
Tel.: +43 (0)1 7150715-42
stephanie.weber@care.at

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