„Orientierung“: Kritik an Islamgesetz – Muslime unter Generalverdacht?

Am 7. Februar um 12.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 7. Februar 2021, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Kritik an Islam-Gesetz: Muslime unter Generalverdacht?

Im Zusammenhang mit dem „Anti-Terror-Paket“ der Bundesregierung soll auch das Islamgesetz novelliert werden. Gesetzliche Änderungen betreffen vor allem die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) und stoßen bei dieser auf Widerstand. Denn das neue Gesetz soll die offizielle Vertretung der Muslime und Musliminnen u. a. dazu verpflichten, ein aktuelles Imameverzeichnis an das Kultusamt zu übermitteln. Weiters sollen die Finanzen – Stichwort „Auslandsfinanzierungsverbot“ – kontrolliert werden. Bei Verstößen könnte es drakonische Finanzstrafen (bis zu 72.000 Euro) geben. Der Staat bekommt darüber hinaus durch die zuständige Ministerin die Möglichkeit, „ohne Vorwarnung“ Moscheevereine aufzulösen. Ümit Vural, Präsident der IGGÖ, sieht darin einen Verstoß gegen die Gleichbehandlung aller Religionsgemeinschaften. Muslime und Musliminnen – so fürchtet er – würden von der Regierung unter Generalverdacht gestellt werden. Die „Orientierung“ hat mit IGGÖ-Präsident Vural und Martin Kienl (Sektionschef im Integrationsministerium) sowie mit dem Religionsrechtsexperten Stefan Schima gesprochen und eine Moschee besucht, um auch dort Stimmen zu bevorstehenden Gesetzesänderungen einzuholen. Bericht: Klaus Ther.

Auf der Flucht: Dramatische Lage an der EU-Außengrenze

„The Game“ nennen es viele Flüchtlinge sarkastisch und meinen damit ihren Versuch, über die bosnisch-kroatische Grenze in die Europäische Union zu gelangen. Dort – in Kroatien – wollen sie einen Asylantrag stellen. Für einige ist das zu einer Frage von Leben oder Tod geworden: Wochenlang im Freien, bei Minustemperaturen und tiefem Schnee, erleiden viele Menschen Erfrierungen und bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Diejenigen, die es nach Kroatien schaffen, können aber meist ihren Asylantrag nicht stellen. Denn in vielen Fällen werden sie von der kroatischen Polizei – unter Gewaltanwendung („Push-Backs“) – zurück nach Bosnien-Herzegowina gedrängt. Auch von dort wächst der Druck auf die Europäische Union, ein funktionierendes Migrationssystem zu finden. Eine unterentwickelte Infrastruktur, Korruption und wachsende Frustration erschweren die Hilfsversuche. So berichten es einige der zahlreichen Initiativen und karitativen Organisationen, die sich in Bosnien-Herzegowina für Menschen auf der Flucht – aus Afghanistan, Pakistan und Bangladesch etwa – engagieren. Auch von Österreich aus werden Hilfsgütertransporte und medizinische Notversorgung organisiert – vom Verein „SOS Balkanroute“, der Caritas und der „Karawane der Menschlichkeit“. Einige der Helferinnen und Helfer haben der „Orientierung“ von ihren aktuellen Erfahrungen und Eindrücken im Grenzgebiet zwischen Bosnien und Kroatien berichtet. Bericht: Marcus Marschalek, Maresi Engelmayer.

Putsch in Myanmar: Das Militär macht Hoffnungen zunichte

Am vergangenen Montag wurde Myanmars Staatsrätin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, verhaftet. Das Militär hat nach einer Phase vorsichtiger Öffnung mit einem Putsch die Macht wieder an sich gerissen. Damit ist in Myanmar die Hoffnung auf Demokratie vorerst zunichte gemacht. Experten wie der Wiener Historiker Georg Bauer sehen die dramatischen Ereignisse als Fortsetzung eines langen Ringens um Staatsbildung und Identität. Schon 1962 hat das Militär geputscht und damit einen Friedensprozess, der in den 1930er Jahren begonnen hat, jäh unterbrochen. Für ein Verständnis dessen, was derzeit im Land vor sich geht, ist zudem ein Blick auf die religiöse Situation und die Dominanz des Buddhismus von zentraler Bedeutung. Bericht: Christian Rathner.

Wenn Millionen fehlen: Frankreichs katholische Kirche in finanziellen Turbulenzen

Die römisch-katholische Kirche in Frankreich muss sich von ihrem Familiensilber trennen: Zahlreiche Bistümer stecken aufgrund der Corona-Krise in massiven finanziellen Schwierigkeiten, weil Spenden ausgeblieben sind. Die Verluste liegen bei rund 60 Millionen Euro. Weil der Staat in Frankreich keine Kirchensteuer einhebt und die Kirchen auch sonst nicht unterstützt, verkaufen Diözesen nun Teile ihres Immobilienbestandes. Vor allem Pfarrhäuser wechseln den Besitzer. Im Bistum Troyes in der Champagne wird sogar der Verkauf des Herzstücks der Diözese ernsthaft geprüft, um eine Pleite abzuwenden. Bericht: Cornelia Primosch.

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