Oö. Volksblatt: “Bekanntes Dilemma” (von Christian HAUBNER)
Ausgabe vom 12. März 2021
Linz (OTS) – Die Untersuchungen von Todesfällen haben bislang laut allen Experten keinen kausalen Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca ergeben. Damit ist das Pausieren in manchen Ländern eine politische Entscheidung, keine medizinische. Dennoch ist es freilich sehr zu begrüßen, wenn die Untersuchungen fortgesetzt werden.
Generell offenbart die Thematik ein bekanntes Dilemma. Zum einen treten bei Menschen leider immer wieder medizinische Notfälle auf, auch ohne Impfung. Wenn in einem solchen Fall zeitnah doch eine Impfung stattgefunden hat, können mitunter Verbindungen hergestellt werden, wo keine sind. Und dann gibt es noch das Dilemma, dass jedes Medikament – ob Impfung oder etwas anderes – in sehr seltenen Einzelfällen zu Komplikationen wie allergischen Schockreaktionen führen kann. Ein solches Restrisiko gibt es auch in anderen Lebensbereichen: Der Gurt im Auto kann unter gewissen Umständen auch tödlich sein, etwa wenn man sich bei einem Unfall stranguliert oder nicht aus einem brennenden Fahrzeug fliehen kann. Dennoch wird niemand bezweifeln, dass Gurte zig-tausende Leben jährlich retten. Eine offene Behandlung des Impfthemas ist derzeit wichtiger denn je. Nur das verhindert Ängste und falsche Schlussfolgerungen.
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