Heinisch-Hosek und Rabinowich: Corona-„Trauma“ für die Kultur – Kritik an Auslaufen der Hilfen
Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik: Kultur für Kinder stärken
Wien (OTS/SK) – Corona und seine Folgen für Kunst und Kultur war zentrales Thema der Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik unter der Moderation von Elisabeth Hakel zu „aktuellen kulturpolitischen Herausforderungen und Perspektiven“. SPÖ-Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek bekräftigte ihre Kritik am Auslaufen der Corona-Hilfen: „Im Kultur-Budget 2022 ist kein Cent für Corona-Maßnahmen budgetiert. Es bereitet mir Bauchweh, dass es vom Finanzminister abhängen wird, ob es weitere Corona-Unterstützungen für die Kultur gibt oder nicht.“ Die Autorin Julya Rabinowich sprach von einem „kollektiven Trauma“ der Kulturszene durch Corona: „Ich habe meine Kolleg*innen noch nie so gesehen. Corona war eine größere Belastung als alles andere zuvor. Die Aufbauarbeit bei diesem Maß an Zerstörung wird lange dauern.“ Die Corona-Unterstützungen waren eine Hilfe, „aber das Auslaufen kommt viel zu früh“, kritisiert auch sie. ****
Sowohl Rabinowich als auch Heinisch-Hosek schilderten die Lage der Kunst als schwierig. „Die Häuser sind nicht voll und vielfach spüren Künstler*innen jetzt erst die Nachwehen der Lockdowns.“ Darauf wurde auch in der anschließenden Publikumsdiskussion verwiesen: So gebe es einen massiven Einbruch bei Tantiemenzahlungen und den Ticket-Einnahmen der Künstler*innen, deren Haupteinnahmequelle Liveauftritte sind. Auch Rabinowich beschrieb die Buchungen als „nach wie vor zögerlich“. Es hätten auch nicht alle die Corona-Unterstützungen bekommen, hier hätte sie sich mehr Initiative der Politik gewünscht. Heinisch-Hosek sprach in diesem Zusammenhang auch Fair Pay für Künstler*innen an: „Diese Frage zieht sich wie ein Kaugummi. Wir dürfen nicht weitere Zeit verlieren. Öffentliche Förderungen gehören an Mindestgagen geknüpft.“
Ein weiteres Thema des Gesprächs und der Diskussion war Kinderkultur, die SPÖ-Kultursprecherin Heinisch-Hosek als einen ihrer politischen Schwerpunkte nannte. “Derzeit wird an neuen Lehrplänen gearbeitet, Kultur muss hier stärker berücksichtigt werden. Es ist eine Win-Win-Situation, wenn man verstärkt Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen an die Schulen bringt.“ Unterstützung für das Anliegen kam von Julya Rabinowich: „Kunsterfahrung stärkt Empathie und Selbsterfahrung, es braucht mehr Platz für Kinder und Jugendliche im Kulturbetrieb.“ Gleichzeitig sei Kunst und Kultur immer noch eine Frage der Klassengesellschaft und von den Eltern abhängig. Hier seien mehr Angebote notwendig: „Die Begegnung mit Kunst und Kultur darf kein Privileg sein.“ (Schluss) ah/ls
SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
klub@spoe.at
https://klub.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender
Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.