„Fünf starke Frauen“: Regisseurin Mina Keshavarz dokumentiert in „kreuz und quer“ den Kampf gegen häusliche Gewalt im Iran

Am 11. Oktober um 22.35 Uhr in ORF 2, danach: „Wüstenmütter“

Wien (OTS) – Die aktuellen Proteste im Iran entzündeten sich am Tod der Iranerin Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Damit zeigte sich öffentlich, was im Iran sonst im Verborgenen zum Alltag gehört: 66 Prozent der Frauen sind im häuslichen Bereich der Gewalt von Männern ausgesetzt, besagt die einzige offizielle Studie. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich deutlich höher. Die „kreuz und quer“-Dokumentation „Fünf starke Frauen“ der iranischen Regisseurin Mina Keshavarz zeigt am Dienstag, dem 11. Oktober 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2, wie Aktivistinnen dafür kämpfen, dass häusliche Gewalt gegen Frauen gestoppt wird. Um 23.25 Uhr folgt Carola Timmels Film „Wüstenmütter“.

„Fünf starke Frauen – Vom Kampf gegen häusliche Gewalt im Iran“ – Ein Film von Mina Keshavarz

Im Iran sind zahllose Frauen und Mädchen systematischer Gewalt in ihren Ehen und Familien ausgesetzt. Männer demütigen und missbrauchen Frauen – und das zudem ganz legal. Das Thema wird totgeschwiegen und kommt in der öffentlichen Wahrnehmung so gut wie nicht vor. Doch eine Gruppe von Frauenrechtsaktivistinnen startet eine Kampagne, um das lange Schweigen zu brechen und der Gewalt ein Ende zu setzen. Viele von ihnen haben selbst schlimme Gewalterfahrungen gemacht. Ihr großes Ziel, an dem sie gemeinsam arbeiten: Sie wollen einen Gesetzesentwurf zur Abstimmung ins Parlament bringen, der häusliche Gewalt unter Strafe stellt.

Die Dokumentation folgt den Protagonistinnen bei ihrer intensiven Arbeit. Die Frauen halten im ganzen Land Workshops ab — vor allem, um den Opfern häuslicher Gewalt dabei zu helfen, das Schweigen zu brechen und über ihre Erlebnisse zu sprechen. Die Treffen müssen im Verborgenen abgehalten und etwa als „Nähkurse“ tituliert werden, damit die Frauen überhaupt daran teilnehmen können. Vieles muss im Geheimen geschehen, denn der iranische Geheimdienst beobachtet die Kampagne argwöhnisch, und die Gefahr einer Verhaftung ist allgegenwärtig. Dennoch lassen sich die Frauen nicht entmutigen und sammeln erschütternde Berichte von Betroffenen. Sie nutzen alle ihnen offenstehenden Kanäle wie Social Media, um diese Erzählungen von Gewalterfahrungen zu verbreiten und das Thema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die iranische Regisseurin Mina Keshavarz begleitet die Aktivistinnen von Beginn an bei ihrer Kampagne. Die Dokumentation zeigt Anwältinnen und Psychologinnen bei ihrer schwierigen Arbeit. Dabei werden viele Fragen aufgeworfen, auf die es keine einfachen Antworten gibt: Woher kommt die weit verbreitete Akzeptanz von Gewalt gegen Frauen? Was können einzelne Frauen ausrichten, um den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen? Wie können Mütter ihre Töchter schützen? Und vor allem:
Wird es den Aktivistinnen gelingen, ihren Gesetzesentwurf inhaltlich und formal so auszuarbeiten, dass eine Chance besteht, ihn im Parlament zur Abstimmung zu bringen?

„Wüstenmütter“ – Ein Film von Carola Timmel

Sie waren Aussteiger aus der spätantiken Gesellschaft – und zogen eine unangepasste Existenz, zurückgezogen in der Wüste Ägyptens, dem umtriebigen bürgerlichen Leben vor: die Wüstenväter. Doch was lange verschwiegen wurde: Auch Frauen, Wüstenmütter, hielten es – betend und meditierend – mit sich selbst in der Einsamkeit aus. Sie lebten in Einsiedeleien oder Klöstern und wurden zu gefragten Ratgeberinnen für Suchende in spirituellen und praktischen Lebensfragen. Die Dokumentation ist eine Spurensuche nach der Weisheit dieser Wüstenmütter und zeigt ihre späten Nachkommen, die koptischen Nonnen und Mönche im heutigen Ägypten.

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