ORF erinnert an 90. Jahrestag der Selbstausschaltung des Parlaments und 85. Jahrestag des „Anschlusses“
Zeitgeschichteschwerpunkt ab 3. März in ORF 2, ORF III, 3sat, Ö1 und auf ORF.at
Wien (OTS) – Dem 90. Jahrestag der Selbstausschaltung des Parlaments am 4. März 1933 und dem 85. Jahrestag der Geschehnisse rund um den „Anschluss“ im März 1938 widmet der ORF einen ausführlichen Zeitgeschichteschwerpunkt: ORF 2 zeigt dazu u. a. die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Weg mit der Quatschbude! – Die Ausschaltung des Parlaments 1933“ (3. März, 22.35 Uhr), in der Georg Ransmayr skizziert, wie sich die österreichische Gesellschaft nach diesem „Staatsstreich auf Raten“ verändert hat und was die Zweite Republik aus dem Untergang der Ersten Republik gelernt hat. Am 10. März zeichnet die von Martin Thür aus dem Bundeskanzleramt präsentierte „ZIB 2 History: Hitlers Machtübernahme – Das Ende Österreichs 1938“ (22.30 Uhr) den Weg der Machtübernahme Hitlers nach. In ORF III stehen zwei ausführliche „zeit.geschichte“-Themenabende auf dem Programm: Am 4. März u. a. mit Christian Hagers Neuproduktionen „Österreichs Weg in die Kanzlerdiktatur“ (20.15 Uhr) und „Die Jahre der Kanzlerdiktatur“ (21.05 Uhr) über den Weg Österreichs unter Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg, am 11. März ein sechsteiliger „zeit.geschichte“-Abend zum „Anschluss“ mit u. a. den Doku-Premieren „Der lange Weg zum Anschluss“ (20.15 Uhr) von Birgit Mosser-Schuöcker und „Der Prominententransport 1938 – Mythos der Lagerstraße“ von Wolfgang Winkler und Manuel Obermeier (21.05 Uhr).
Zum 90. Jahrestag der Selbstausschaltung des Parlaments: Neue „Menschen & Mächte“-Doku „Weg mit der Quatschbude!“ (3. März) und ORF-III-„zeit.geschichte“-Themenabend am 4. März
Am 4. März 1933 kommt es bei einer Sondersitzung des Nationalrates zur folgenschwersten Panne der österreichischen Geschichte. Eine Stimmzettelverwechslung lähmt das Parlament und läutet das Ende der jungen Demokratie ein. Bundeskanzler Engelbert Dollfuß nutzt die Gelegenheit, um die von vielen diffamierte „Quatschbude“ auszuschalten und einen diktatorischen Ständestaat zu errichten. Die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Weg mit der Quatschbude! – Die Ausschaltung des Parlaments 1933“ von Georg Ransmayr skizziert am Freitag, dem 3. März, um 22.35 Uhr in ORF 2, wie sich die österreichische Gesellschaft nach diesem „Staatsstreich auf Raten“ verändert hat und was die Zweite Republik aus dem Untergang der Ersten Republik gelernt hat. Denn eine Frage beschäftigt mittlerweile viele im Land: Wie krisensicher ist der österreichische Parlamentarismus in Zeiten von Corona-Krisen, Ukraine-Krieg, Inflation und Polit-Populismus?
Sie beginnt als Demokratie und endet in einer Diktatur. Die Erste Republik hält sich lediglich 15 Jahre lang und ist geprägt von tiefgreifenden Konflikten zwischen den verschiedenen politischen Lagern. Zum Auftakt des ORF-III-„zeit.geschichte“-Themenabends am Samstag, dem 4. März, zeigt die Neuproduktion „Österreichs Weg in die Kanzlerdiktatur“ (20.15 Uhr) von Christian Hager die Konfliktlinien zwischen den beiden staatstragenden Parteien dieser Zeit auf – den Christlichsozialen auf der einen und den Sozialdemokraten auf der anderen Seite. Diese führen zu einer zunehmenden Radikalisierung und zur Gründung von paramilitärischen Einheiten. Im Februar 1934 gipfelt die Eskalation in einem blutigen Bürgerkrieg mit Hunderten Toten und Verletzten. Mit der Verfassung vom 1. Mai 1934 wird der faschistische Ständestaat festgeschrieben. Mithilfe von seltenem Archivmaterial werden die Hintergründe dieser verhängnisvollen Entwicklung dokumentiert. Anschließend folgt Christian Hagers Neuproduktion „Die Jahre der Kanzlerdiktatur“ (21.05 Uhr) über den Weg Österreichs unter Dollfuß und Schuschnigg. Auf dem Programm stehen weiters die Dokumentationen „Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich“ (21.55 Uhr) von Andreas Novak und „Engelbert Dollfuß – Diktator im Kanzleramt“ (22.50 Uhr) von Georg Ransmayr.
85. Jahrestag des „Anschlusses“ in ORF 2 mit u. a. „ZIB 2 History“ aus dem Bundeskanzleramt
Am 12. März 1938 marschiert die Wehrmacht in Österreich ein, Adolf Hitler übernimmt die Macht und gliedert seit Heimatland in das nationalsozialistische Reich ein. Eine von Martin Thür präsentierte „ZIB 2 History: Hitlers Machtübernahme – Das Ende Österreichs 1938“ aus dem Bundeskanzleramt zeichnet am Freitag, dem 10. März, um 22.35 Uhr in ORF 2 den Weg der Machtübernahme Hitlers nach und bespricht mit der Historikerin Heidemarie Uhl von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, warum die Machtübernahme ohne großen Widerstand über die Bühne gegangen ist. Mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, beleuchtet die „ZIB 2 History“ den immer noch vorherrschenden Antisemitismus in Österreich und geht gemeinsam mit Überlebenden sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Frage nach, wie eine Erinnerungskultur funktionieren kann, wenn es niemanden mehr gibt, der die Zeit miterlebt hat. Danach beschreibt eine „Universum History“-Dokumentation von Robert Gokl den „Alltag unterm Hakenkreuz“ (23.05 Uhr, ORF 2). Um 23.55 Uhr folgt Wolfgang Glücks vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierter Spielfilm „38 – Auch das war Wien“ nach dem Roman „Auch das war Wien“ von Friedrich Torberg mit u. a. Sunnyi Melles und Tobias Engel. Am Sonntag, dem 12. März, zeigt ORF 2 das „Menschen & Mächte“-Porträt „Kurt Schuschnigg, katholisch, diktatorisch, amerikanisch.“ (23 05 Uhr) von Andreas Novak und Gregor Stuhlpfarrer.
ORF-III-„zeit.geschichte“-Abend zum 85. Jahrestag der Geschehnisse rund um den ‚Anschluss‘
ORF III präsentiert im Rahmen eines sechsteiligen „zeit.geschichte“-Abends am Samstag, dem 11. März, die Neuproduktion „Der lange Weg zum Anschluss“ (20.15 Uhr). Die Doku von Birgit Mosser-Schuöcker zeigt, dass die sogenannte Anschlussbewegung ihre Ursprünge bereits in der Revolutionsbewegung von 1848 hatte und in der glücklosen Ersten Republik ihren Höhepunkt fand. Historiker/innen wie Hannes Leidinger, Heidemarie Uhl und Monika Sommer zeichnen diese Entwicklung nach. Außerdem sprechen Enkel ehemaliger Nationalsozialisten über die Motive ihrer Großeltern und der Enkel von Arthur Seyß-Inquart beleuchtet erstmals die Rolle seines Großvaters beim Untergang Österreichs. Danach beschäftigt sich die Neuproduktion „Der Prominententransport 1938 – Mythos der Lagerstraße“ (21.05 Uhr) von Wolfgang Winkler und Manuel Obermeier mit einer der ersten Deportationen, bei der nur wenige Wochen nach dem „Anschluss“ eine Reihe prominenter politischer Gegner des Nationalsozialismus – unter ihnen Leopold Figl, Franz Olah und Alfons Gorbach – ins KZ Dachau gebracht wurden. Den ORF-III-Zeitgeschichte-Abend setzen Birgit Mosser-Schuöckers Doku „30 Tage bis zum Untergang“ (21.55 Uhr) und Gerhard Jelineks „Der längste Tag – 18 Stunden, die Österreichs Schicksal entscheiden“ (22.45 Uhr) fort. „In Linz begann’s – Der ‚Anschluss‘ 1938 in Oberösterreich“ (23.40 Uhr) und „Welttournee ins Überleben – Richard Tauber 1938“ (0.25 Uhr) von Thomas Hackl und Martina Hechenberger beschließen den Themenabend.
3sat mit u. a. „Der lange Weg zum Anschluss“ und „Österreich I – Die Heimsuchung Österreichs“
3sat zeigt am Donnerstag, dem 16. März, die Dokus „Der lange Weg zum Anschluss“ (22.55 Uhr) und „30 Tage bis zum Untergang“ (23.40 Uhr). Am Freitag, dem 17. März, folgen „In Linz begann’s – Der ‚Anschluss‘ 1938 in Oberösterreich“ (13.50 Uhr), „Der längste Tag – 18 Stunden, die Österreichs Schicksal entscheiden“ (16.05 Uhr) und „Österreich I – Die Heimsuchung Österreichs“ (17.00 Uhr) von Hugo Portisch und Sepp Riff.
Ö1: „Betrifft: Geschichte“: „Als aus Österreich Ostmark wurde“ und „Die internationalen Reaktionen“
„Als aus Österreich Ostmark wurde“ ist Thema in „Betrifft:
Geschichte“ von Montag, dem 13., bis Freitag, den 17. März, jeweils um 17.55 Uhr in Ö1. Am Montag, dem 13. März, geht es um „Hitlers Ankunft in Linz“ – zu hören ist ein historischer Originalton aus dem RAVAG-Archiv, kontextualisiert von Historikerin Maria Ecker-Angerer. „Die internationalen Reaktionen“ thematisiert Historiker Arnold Suppan von Dienstag, dem 14., bis Freitag, den 17. März.
ORF.at-Netzwerk erinnert an die Jahre 1933 und 1938
Auch das ORF.at-Netzwerk erinnert ausführlich an die Jahre 1933 mit dem Ende der parlamentarischen Demokratie und 1938 mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht und dem Ende der Ersten Republik. Der Fokus liegt dabei – neben der Rekapitulation der Ereignisse selbst – vor allem darauf, deren politische und soziale Hintergründe sowie Folgen näher zu beleuchten. Auf der ORF-TVthek werden die Sendungen des TV-Programmschwerpunkts, sofern entsprechende Online-Lizenzrechte vorhanden sind, als Live-Stream und Video-on-Demand zur Verfügung gestellt. Außerdem werden die ORF-TVthek-Videoarchive „Österreichs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“, „Das Schicksalsjahr 1938“ und „Der Zweite Weltkrieg“ um neue Beiträge erweitert. Auch der ORF TELETEXT widmet sich den schicksalshaften Jahren 1933 und 1938, erinnert an die Geschehnisse und informiert über aktuelle Gedenkveranstaltungen.
„Geschichte erinnern“ auf Flimmit
Flimmit (flimmit.at) bietet mit der Kollektion „Geschichte erinnern“ ein umfangreiches Streamingpaket aus Zeitgeschichtedokus und Spielfilmhighlights. Darunter „Engelbert Dollfuß – Diktator im Kanzleramt“, „Kurt Schuschnigg – katholisch, diktatorisch, amerikanisch.“, „Erinnerungen aus dem Widerstand“, „Wir, Geiseln der SS“ und „Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod“.
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