Grant Thornton-Studie zum Weltfrauentag: Frauenanteil in Führungsetagen stagniert

Der Frauenanteil in Führungsetagen wuchs im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig, der Anteil weiblicher CEOs nahm jedoch zu.

Die Gesamtanzahl von weiblichen Führungskräften in mittelständischen Unternehmen ist im letzten Jahr nur geringfügig – um einen halben Prozentpunkt – gestiegen und liegt derzeit bei 32,4 %. Dies belegen die aktuellen Zahlen der „Women in Business“-Studie des globalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsnetzwerks Grant Thornton. Im Rahmen der Studie wird seit mittlerweile 19 Jahren jährlich der Anteil weiblicher Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen der wichtigsten Industrienationen weltweit ermittelt.

Sollte sich der Trend des heurigen Jahres fortsetzen, werden im Jahr 2025 weltweit weiterhin lediglich 34 % der Führungspositionen in mittelständischen Unternehmen von Frauen besetzt sein. Ernüchternd ist auch, dass 9 % der mittelständischen Unternehmen weltweit immer noch keine Frauen in Führungspositionen aufweisen.

30%-MARKE ERSTMALS IN ALLEN REGIONEN ÜBERSCHRITTEN

Die Studie zeigt jedoch auch, dass 2023 erstmals in allen untersuchten Regionen der Anteil von Frauen in Führungspositionen über 30 % liegt. Auch wenn sich das Wachstum verlangsamt hat, haben sich die Zahlen in allen Regionen, mit Ausnahme von Nordamerika, im Vergleich zum letzten Jahr positiv entwickelt. In Afrika liegt der Wert mit 40 % (Vorjahr: 40 %) auch dieses Jahr deutlich über dem globalen Durchschnitt. Ebenso unverändert im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert in der Europäischen Union weiterhin bei 33 %. In Südamerika stieg der Wert auf 37 % (Vorjahr: 35 %), den größten prozentualen Anstieg verzeichnete Asien, mit einer Erhöhung um zwei Prozentpunkte von 37 % auf 40 %. Auch im asiatisch-pazifischen Raum wurde ein Anstieg von zwei Prozentpunkten verzeichnet – der Anteil stieg von 30 % auf 32 %. Nordamerika hatte als einzige Region einen Rückgang von 33 % auf 31 % zu verzeichnen.

IMMER MEHR FRAUEN IN DER ROLLE DES CEOS

Werden nun die unterschiedlichen Positionen auf Führungsebene weltweit betrachtet, zeichnet sich der positive Trend ab, dass der prozentuale Anteil von Frauen, die die Rolle als CEO, Managing Director oder CIO einnehmen, stark gestiegen ist (15 % auf 28 %). Die Zahl der weiblichen CIO-Positionen stieg im gleichen Zeitraum von 16 % auf 23 %. Darüber hinaus haben 25 % (Vorjahr 23 %) der Unternehmen einen weiblichen COO und 38 % (Vorjahr 37 %) einen weiblichen CFO.

ENTSCHLOSSEN ZU GESCHLECHTERPARITÄT

Unternehmen haben sich in der Vergangenheit durch Mentoring-Programme, Coachings oder Führungskräftetrainings darauf vorbereitet, Frauen als Führungskräfte zu fördern. Jetzt gilt es, sich als Organisation darauf zu konzentrieren, für alle transparentere Wege hin zu Führungspositionen zu schaffen. Von der Einstellung bis hin zur Leistungsbeurteilung muss Klarheit und Chancengleichheit für alle herrschen. „Unternehmen sind nun angehalten, mehr Entschlossenheit denn je an den Tag zu legen, um sich einer Geschlechterparität anzunähern und die Vorteile, die eine solche bietet, voll auszuschöpfen“, sagt Claudia Modarressy, Partnerin und Chief HR Officer bei Grant Thornton Austria. Auch die zunehmende Bedeutung von verantwortungsbewusstem Handeln stellt Unternehmen vermehrt unter Druck, auf Führungsebene auf Geschlechtergleichstellung zu achten. Tun sie das nicht, wird es für sie schwieriger, ihre Stakeholder:innen, wie etwa Mitarbeiter:innen, Kund:innen oder Investor:innen, für ihr Unternehmen zu begeistern.

FLEXIBLE ARBEITSMODELLE GEWINNEN

Die Grant Thornton-Studie hat ergeben, dass Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle anbieten, den höchsten Anteil an Frauen in Führungspositionen aufweisen. In mittelständischen Unternehmen, in denen den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit geboten wird, zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten und nicht mehr jeden Tag im Office verbringen zu müssen, sind 34 % der Führungskräfte weiblich. In jenen, die vollständig flexibel sind – sprich, in denen Mitarbeiter:innen selbst entscheiden, wie und wo sie arbeiten – sind es sogar 36 %, und in jenen mit überwiegend bürobasierten Arbeitsmodellen beläuft sich die Zahl auf 29 %. Wenn Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen keine hybriden oder flexiblen Arbeitsformen anbieten, sind es meist Frauen, die Teilzeitarbeit in Betracht zu ziehen, was wiederum für ihre Karrierechancen hinderlich ist. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass Unternehmen, die keine flexiblen Arbeitsmethoden anbieten, für Frauen in Führungspositionen tendenziell weniger attraktiv sind.

VIELFALT BEI GRANT THORNTON

Peter Bodin, CEO von Grant Thornton International, betont, dass die Förderung einer vielfältigen Belegschaft mit Fokus auf die Geschlechtergleichstellung, ein Schwerpunkt der Strategie des Grant Thornton Netzwerks ist. “Wir verpflichten uns zu einer Beschleunigung der Gleichstellung und zur Schaffung eines psychologisch sicheren Umfelds, in dem sich alle befähigt fühlen, ihr Bestes zu geben”, sagt er. “Uns ist bewusst, dass wir uns entschlossen für die Gleichstellung einsetzen müssen.” Eine größere Vielfalt ist für Unternehmen von Vorteil. Sie zeigt, dass ethisch und fair gehandelt wird, steigert die Unternehmensleistung und führt zu besseren Ergebnissen und Entscheidungen. Möchte ein Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber für gute Talente sein, ist Vielfalt entscheidend.“

ÜBER DEN WOMEN IN BUSINESS REPORT UND DEN IBR

Der „Women in Business Report” ist Teil des „International Business Reports“ (IBR) von Grant Thornton und untersucht seit 19 Jahren die Entwicklung des Anteils weiblicher Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen der wichtigsten Industrienationen weltweit. Im Rahmen des IBR werden mehr als 10.000 mittelständische Unternehmen aus allen Branchen zu wirtschaftlichen Entwicklungen und Trends im Mittelstand befragt.

ÜBER GRANT THORNTON

Grant Thornton zählt in Österreich zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Accounting und Advisory. Weitere Schwerpunkte bilden Forensik, Cyber Security sowie Compliance Technology. Mehr als 240 Beschäftigte in Wien, Wiener Neustadt und Klagenfurt am Wörthersee betreuen Klienten in Österreich, im mittel- und osteuropäischen Raum sowie grenzüberschreitend in allen wichtigen Märkten weltweit. Das Unternehmen ist Teil von Grant Thornton International, einem führenden globalen Netzwerk unabhängiger Prüfungs- und Beratungsfirmen mit mehr als 68.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 140 Ländern.

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