Drei Monate Erdbeben in Syrien/Türkei: Caritas-Nothilfe geht unvermindert weiter

Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp betont bei Lokalaugenschein in Syrien, wie wichtig auch die mittel- und langfristige Hilfe ist.

Fast drei Monate sind seit dem verheerenden Beben in Syrien und der Türkei vergangen. Nach Angaben der UN sind über 56.000 Menschen ums Leben gekommen und weitere 119.200 Menschen wurden verletzt. „Wir sehen, dass die Hilfe bei den unzähligen Betroffenen ankommt. Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig weitere Hilfe angesichts des Ausmaßes der Katastrophe ist“, betont Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp, der sich aktuell in Syrien ein Bild von der Lage vor Ort macht und Optionen für weitere Hilfsmaßnahmen auslotet. „Knapp drei Monate nach dem Beben gibt es immer noch 205 Notunterkünfte für betroffene Menschen. Die Versorgung jener, die ihre Häuser und Wohnungen verloren haben, hat daher nach wie vor höchste Priorität. Neben der Deckung der Grundbedürfnisse steigt auch der Bedarf an psychosozialer Hilfe“, so Knapp.  

KATASTROPHE IN DER KRISE

Syrien trifft das Erdbeben in einer verheerenden Lage – das Land und seine Bevölkerung hatte schon zuvor mit mehreren Krisen zu kämpfen: Wegen der anhaltenden Syrienkrise, der Folgen der Covid-19-Pandemie, einer Wirtschafts- und Ernährungskrise waren bereits vor dem Erbeben mehr als 15 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. „8,8 Millionen der Menschen, die bereits zuvor auf Hilfe angewiesen waren, sind nun zusätzlich von den Folgen des Erdbebens betroffen. Das ist eine humanitäre Tragödie, bei der wir die Menschen nicht alleine lassen dürfen“, betont Knapp. 

NOTHILFE GEHT WEITER, MITTEL- UND LANGFRISTIGE HILFE GESTARTET

In Syrien ist die Caritas Österreich bereits seit über 30 Jahren aktiv und hilft vor allem auch in den von Erdbeben betroffenen Gebieten wie Aleppo, Latakia, Hama und Tartus. Die Hilfe der Caritas und ihrer Partnerorganisationen fokussierte in der ersten Phase auf die Bereitstellung von lebensnotwendigen Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, medizinischer Unterstützung und psychosozialer Unterstützung, sowie Bargeldzahlungen. Insgesamt konnten durch Partnerorganisationen mit Unterstützung der Caritas Österreich mehr als 90.000 Menschen mit dem Notwendigsten versorgt werden. Dringend notwendig ist weiterhin auch finanzielle Unterstützung. Zudem hat die Caritas die Planung und Umsetzung der mittel- bis langfristigen Hilfe gestartet, so Knapp: „Neben der psychosozialen Unterstützung traumatisierter Personen liegt unser Fokus bei der Unterstützung bei Wohnungsmieten sowie der Rehabilitierung von Wohnungen und Schulen. Vor allem auch, Kindern wieder einen normalen Schulalltag zu ermöglichen und unsere Bildungsprojekte insgesamt hat für uns jetzt Priorität.“  

Auch in der Türkei lag der Fokus der Caritas-Hilfe in der ersten Phase in der Verteilung von humanitären Hilfsgütern. Rund 700.000 solcher Güter – darunter Lebensmittelpakete und warme Mahlzeiten, Wasser, Hygieneartikel, Decken, Schlafsäcke, Zelte und Winterkleidung – wurden von den Partnerorganisationen der Caritas an mehr als 97.000 Menschen ausgegeben.  

HILFE MUSS WEITERGEHEN – DANKE AN ALLE, DIE SPENDEN!

Möglich ist diese Hilfe auch aufgrund der Solidarität der Österreicher*innen, betont Knapp. Sowohl im Namen von NACHBAR IN NOT, dessen Vorstandsvorsitzender Knapp ist, als auch im Namen der Caritas sagt der Auslandshilfe-Generalsekretär: „Bei allem, was vor Ort bedrückend ist, zeigt sich hier jedoch auch klar: Die Hilfsbereitschaft – auch von den Österreicher*innen – macht einen konkreten Unterschied. Angesichts des Ausmaßes der Katstrophe werden uns die Folgen weiterhin beschäftigen. Die langfristige Hilfe beim Wiederaufbau und die Beschaffung von Wohnraum hat für uns jetzt Priorität. Danke an all jene, die uns dabei mit ihrer Spende unterstützen.“ 
Caritas Österreich

Caritas Österreich
Wolfgang Marks
Pressesprecher
06767804677
wolfgang.marks@caritas-austria.at
www.caritas.at

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