Metalltechnische Industrie: Sachliche Gespräche bei erster KV-Verhandlungsrunde
Konstruktiver Austausch über Wirtschaftslage, Positionen aber noch weit auseinander
Die erste Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie (MTI) verlief sachlich konstruktiv, hat aber noch kein konkretes Ergebnis gebracht. Die Verhandlungsteams konzentrierten sich in diesem ersten Gespräch auf die Konkretisierung des Forderungspaktes sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Betriebe. Darüber hinaus wurde diskutiert, ob und welche kreative Lösungsansätze für den KV denkbar wären.
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Für uns ist nach wie vor klar: Wir können nur das verteilen, was vorher erwirtschaftet wurde und wir müssen berücksichtigen, wie es den Betrieben derzeit geht. Ein voller Ausgleich der Inflation der letzten zwölf Monate ist nicht machbar und wird von uns abgelehnt. Die Kaufkraft der Beschäftigten ist durch zahlreiche staatliche Maßnahmen gestärkt worden, die Inflation ist zuletzt deutlich gesunken. Unsere Betriebe stehen unter enormem Druck, die Aufträge sind eingebrochen und die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weisen in Richtung Rezession. Wir produzieren in Österreich zu teuer und verlieren deshalb kontinuierlich Aufträge. Eine weitere Lohnerhöhung, die über dem Niveau unserer Mitbewerber wie Deutschland liegt, würde uns weiter schwächen und Jobs gefährden. Vor diesem Hintergrund sind noch mehr kreative Lösungsansätze und vor allem wirtschaftspolitische Vernunft gefragt.“
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 9. Oktober statt.
HINTERGRUND: DATEN & FAKTEN, KV-GRUNDLAGEN:
* Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 300.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2022 einen Produktionswert von rund 49,5 Milliarden Euro.
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
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