Greenpeace-Marktcheck: Herkunft der Tomaten bei zwei Drittel des Ketchups unbekannt

Wasserintensive Tomaten stammen oft aus trockenen Anbaugebieten – Bio-Anteil von Ketchup nur bei 13 Prozent

Zur Grillsaison hat Greenpeace bei einem Marktcheck Ketchup in den heimischen Supermarktketten geprüft. Das Ergebnis zeigt vor allem Intransparenz: Zur Herkunft der Tomaten halten sich Felix, Heinz und Co. bedeckt. Bei rund 70 Prozent der Produkte blieb im Dunkeln, woher die Tomaten kommen. Wo die Herkunft bekannt ist, stammen die Tomaten oft aus trockenen Anbaugebieten im Süden, wo die Pflanzen nur mit massiver Bewässerung angebaut werden können. Dadurch werden für ein Kilogramm Ketchup vom Anbau der Tomaten bis zur Verarbeitung zu Ketchup insgesamt über 500 Liter Wasser verbraucht. Auffällig ist auch der hohe Gehalt an Zucker im Ketchup, welcher auf der Zutatenliste fast immer an zweiter Stelle hinter den Tomaten liegt. Der Bio-Anteil bei Ketchup in den Regalen liegt im Schnitt bei nur 13 Prozent.

Sebastian Theissing-Matei, Greenpeace-Experte: “_Ketchup gehört für viele beim Grillfest oder beim Essen dazu. Die mangelnde Transparenz über die Herkunft der Tomaten und des Zuckers für den Ketchup ist unzumutbar. Wir alle haben ein Recht darauf zu wissen, woher die Zutaten in unserem Essen kommen. Besonders wenn deren Anbau etwa in Südeuropa die Wasserknappheit weiter verschärft._” Die Hersteller von Ketchup waren beim Greenpeace-Marktcheck wenig auskunftsfreudig. Bei den großen Marken wie Felix und Heinz gibt es keine Angaben zu den Herkunftsländern der Tomaten. Nur bei 10 Prozent der geprüften Ketchup-Produkte wird die Herkunft der Tomaten auf der Verpackung angegeben. Das ist problematisch, weil der Großteil der Tomaten weltweit entweder weit aus Ländern wie China gereist ist oder aus trockenen Gebieten im Süden stammt. Weiters zeigt der Marktcheck, dass der Zuckergehalt von Ketchup hoch ist: Bei klassischen Rezepturen macht dieser etwa ein Fünftel aus. Wegen der Intransparenz bei der Herkunft der Zutaten ist die Bestnote beim Marktcheck nur ein “Befriedigend”. Am besten schneidet Billa Plus beim Sortimentsvergleich ab.

Besonders problematisch ist der hohe Wasserbedarf beim Anbau von Tomaten in von Trockenheit geplagten Regionen, etwa in Südeuropa. Während ein Kilogramm österreichischer Tomaten einen Wasser-Fußabdruck von nur 33 Liter hat, liegt der globale Schnitt bei 214 Litern. Bei dem Wasser-Fußabdruck handelt es sich um alles Wasser, das für die Produktion eines Produkts verbraucht oder verschmutzt wird. Der Wasser-Fußabdruck für die Herstellung eines Kilogramms Ketchup liegt damit bei über 500 Litern. “_Wasser ist ein begrenztes Gut. Die Klimakrise verschärft den Wassermangel in den Anbauregionen, was langfristig nicht nur die Umwelt, sondern auch die Landwirtschaft und damit die Produktion unseres Essens beeinträchtigt. Der übermäßige Anbau von Tomaten für den Export in bereits von Wasserknappheit geplagten Regionen ist deswegen sehr problematisch. Umso wichtiger ist, dass auf Ketchupflaschen klar ersichtlich ist, woher die Tomaten kommen_“, sagt Theissing-Matei.

Den zusammenfassenden Websiteartikel finden Sie hier: https://greenpeace.at/marktcheck/ketchup-juni24/

Bilder und Audio-O-Töne sowie weiterführende Informationen finden Sie unter diesem Link: https://act.gp/ketchup

Unter Angabe der Credits © Mitja Kobal / Greenpeace stehen die Fotos kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung. Audio-O-Töne können kostenfrei genutzt werden.

Sebastian Theissing-Matei
Greenpeace-Experte
Greenpeace in Österreich
Tel.: +43 (0) 664 610 39 95
E-Mail: sebastian.theissing@greenpeace.org

Magnus Reinel
Pressesprecher
Greenpeace in Österreich
Tel.: + 43 (0) 664 8817 2210
E-Mail: magnus.reinel@greenpeace.org

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