Frühlingserwachen bei den Wiener Amphibien

Feucht, finster und frostfrei – ideales Wanderwetter für Kröte, Frosch & Co

Der Jahresbeginn war bisher vor allem eines – trocken. Deshalb haben auch die ersten wärmeren Nächte keine Amphibien aus ihren Winterquartieren gelockt. Jetzt, wo es statt Morgenfrost höhere Temperaturen und ein wenig Regen gibt, machen sie sich auf den Weg: Zahlreiche Kröten, Molche und Frösche wandern zu jenen Gewässern, in denen sie geboren wurden, um dort selbst für Nachwuchs zu sorgen.

Der Marsch beginnt meist bei Einbruch der Dämmerung und wird die Nacht hindurch fortgesetzt. Sind Amphibien unterwegs, stellt jede Straße für sie eine Lebensbedrohung dar. Jedes Jahr werden zahlreiche Tiere überfahren. Um das zu vermeiden, ersucht die Stadt Wien-Umweltschutz Autolenker*innen, auf mit Kröten-Tafeln gekennzeichneten Strecken besonders achtsam zu fahren!

SICHER ÜBER DIE STRASSE MIT DER ZAUN-KÜBEL-METHODE ODER EINEM KRÖTENTUNNEL

An den am meisten frequentierten Strecken der Amphibienwanderung wurden fixe Amphibien-Leitsysteme errichtet. Diese „Krötenzäune“ geleiten die Tiere zu einer sicheren Straßenuntertunnelung. Solche Anlagen finden sich z.B. in der Rosentalgasse (14. Bezirk), in der Exelbergstraße (17. Bezirk) oder in der Senderstraße am Bisamberg (21. Bezirk). Weitere Anlagen befinden sich in Planung. An den Anlagen kann das Naturschauspiel gut beobachtet werden – aber bitte mit einem Sicherheitsabstand – Amphibien sind Wildtiere, sie möchten nicht gestreichelt oder von Hunden beschnuppert werden.

Straßenabschnitte, wo es noch keine fixen Leitsysteme gibt, etwa an der Mauerbachstraße, werden von freiwilligen Helfer*innen mittels der Zaun-Kübel-Methode betreut. Mobile Leitsysteme, meist Gewebe-Planen, werden hier temporär installiert und lotsen die Tiere zu eingegrabenen Kübeln. Die Tiere werden dann von geschulten Helfer*innen sicher über die Straße getragen.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky schaute frühmorgentlich an einem der Kröten Hotspots an der Mauerbachstraße vorbei. „Amphibien sind ein wichtiges Zahnrad im großen Uhrwerk des ökologischen Systems und wichtig für die Biodiversität in Wien. Der Dank gebührt den engagierten Helfer*innen zu, die für die Wiener Artenvielfalt ihre Nachtruhe opfern“.

„Egal ob kalt, nass oder dunkel die freiwilligen Helfer*innen sind bei jeder Witterung vor Ort, um die Amphibien sicher über die Straße zu bringen – unter nicht ganz ungefährlichen Bedingungen entlang der befahrenen Straßen. In Penzing haben wir für 2025 den Bau eines fixen Tunnels budgetiert. Die Fachabteilungen sind mit der Planung beauftragt, damit es in der nächsten Saison einen fixen Tunnel gibt“, so Penzings Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner.

AMPHIBIEN SIND IN WIEN STRENG GESCHÜTZT

Insgesamt 17 Amphibienarten leben in Wien, darunter auch seltene Arten, wie die Wechselkröte, der Berg- oder Donaukammmolch oder die Gelb- und Rotbauchunke. Erdkröten sind am häufigsten zu beobachten, aber auch Laub-, Spring- und Seefrosch sind öfter zu sehen. Seltener lassen sich Feuersalamander beobachten, trotz der leuchtend gelben Zeichnung.

Alle in Wien vorkommenden Amphibien sind nach dem Wiener Naturschutzgesetz streng geschützt. Es darf ihnen oder ihrem Lebensraum kein Schaden zugefügt werden. Erlaubt ist es jedoch, sie von einer Gefahrenstelle an einen sicheren, nahen Ort zu bringen, dabei aber immer auf die eigene Sicherheit achten! Falls Sie an einem betreuten Amphibienzaun vorbeikommen und mithelfen möchten, bitte die Betreuer*innen ansprechen und nicht gleich selbst tätig werden, danke!

Die Gesänge, vor allem von Fröschen, wird manchmal als störend empfunden. Dennoch ist es ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühling da ist und die Natur zu neuem Leben erwacht. Also Augen und Ohren offenhalten, der Frühling ist nur noch einen Froschhupfer entfernt!

Mehr Informationen über Amphibien finden Sie unter www.umweltschutz.wien.gv.at und ein Video bzw. unseren Podcast aus der Reihe „Nachbarin Natur“ hier www.city-nature.eu.

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

Silvia Kubu
Stadt Wien-Umweltschutz
Telefon: 01 4000 73426
E-Mail: silvia.kubu@wien.gv.at
Website: https://www.umweltschutz.wien.at

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