Wirklichkeit als Haltung. Wiener Realismus ab 1950 – neue Schau im musa

Die Ausstellung beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel österreichischer Kunstgeschichte, mit Größen wie Alfred Hrdlicka und einem besonderen Fokus auf Realistinnen.

DIE WIENER REALISTEN FORMIERTEN SICH 1954 ALS GEGENBEWEGUNG ZU DEN VORHERRSCHENDEN KUNSTSTRÖMUNGEN DER NACHKRIEGSZEIT. DIE KERNGRUPPE – GEORG EISLER, HANS ESCHER, ALFRED HRDLICKA, FRITZ MARTINZ, RUDOLF SCHÖNWALD UND RUDOLF SCHWAIGER – RICHTETE IHREN FOKUS NICHT AUF DAS BLOSSE ABBILD DER SICHTBAREN WELT, SONDERN AUF DIE REALITÄT DER POLITISCHEN UND SOZIALEN VERHÄLTNISSE.

_„Der ‚Wiener Realismus‘ ist als bildnerisches Statement einer politischen und gesellschaftlichen Haltung zu verstehen, die sich gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der Schwachen äußert, indem sie die Kreatürlichkeit des Menschen in den Vordergrund stellt. Sein Begehren und Leid, seine Einsamkeit stehen genauso im Zentrum wie sein Aufbegehren und die Selbstbehauptung als existenzielle Herausforderung. Am bloßen Abbild einer optisch wahrgenommenen Wirklichkeit gab es dagegen wenig Interesse.“ _BERTHOLD ECKER, KURATOR

Die Ausstellung beleuchtet die Anfänge und die Entwicklung des Realismus – geprägt vom Existentialismus und dem Streben nach einem neuen, humanistischen Menschenbild. Dieser Ansatz prägte nicht nur die Kerngruppe, sondern manifestierte sich auch in späteren Tendenzen, darunter eine ganze Reihe von Realistinnen, die auch in „Wirklichkeit als Haltung“ vertreten sind.

_„Die Gruppe der Realist:innen umfasst circa 30 künstlerische Positionen, die hinsichtlich der thematischen Interessen und besonders auch in der Wahl der stilistischen Mittel stark divergieren. Ihr verbindendes Element besteht in einer gesellschaftskritischen Haltung und im Interesse für die menschliche Situation, die nach dem Zweiten Weltkrieg von großem Leid belastet war. Nach und nach änderten sich die Problemstellungen, doch das Bewusstsein einer existenziellen Herausforderung bleibt bis heute bestehen.“ _BRIGITTE BORCHHARDT-BIRBAUMER, KURATORIN

Als Rahmenprogramm zur Ausstellung werden eine Führung zur Restaurierung von Fritz Martinz‘ Gemälde „Der große Liebesgarten“ (10.04.), ein Atelierbesuch bei Mara Mattuschka (08.05.) sowie eine Podiumsdiskussion mit Protagonist:innen des Wiener Realismus (22.05.) angeboten.

In der Artothek, in der man sich Kunst für das eigene Zuhause ausleihen kann, sind auch Werke einiger der in der Ausstellung vertretenen Künstler:innen verfügbar, wie Alfred Hrdlicka, Josef Kern, Wolfgang Herzig, Adolf Frohner, Johanna Kandl, oder Alfred Karger.

WIRKLICHKEIT ALS HALTUNG

Wien Museum
Konstanze Schäfer
Telefon: 0043 664 5457800
E-Mail: konstanze.schaefer@wienmuseum.at

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