Frühjahrslohnrunde: KV-Verhandlungen Elektro- und Elektronikindustrie gestartet

Gewerkschaften fordern nachhaltige Erhöhungen, mehr Geld für Schichtarbeit und die Fortführung der Freizeitoption

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben am 21. März die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten in der österreichischen Elektro- & Elektronikindustrie (EEI) mit der Übergabe des Forderungsprogrammes und der ersten Verhandlungsrunde eröffnet. Die für diese Kollektivvertragsverhandlung relevante 12-Monats-Inflation liegt bei 2,8 Prozent.

„Die Folgen der Teuerungskrise belasten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach wie vor. Zuletzt sind die Energiepreise wieder gestiegen. Darum haben dauerhafte Lohn- und Gehaltserhöhungen unter besonderer Berücksichtigung der niedrigen Einkommen für uns Priorität. Es geht vor allem ums Geld“, betonen die Chefverhandler der Arbeitnehmer:innenseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Neben spürbaren Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Lehrlingseinkommen fordern die Gewerkschaften auch mehr Geld für sehr belastende Arbeitszeiten. So soll die Zulage für die zweite Schicht auf 1,50 Euro pro Stunde und für die dritte Schicht auf fünf Euro pro Stunde steigen.

Im Rahmenrecht soll unter anderem das Jubiläumsgeld neu geregelt und eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche ermöglicht werden. Sofern es keine anrechenbaren Zeiten gibt, sind 25 Dienstjahre beim gleichen Arbeitgeber notwendig, um einen Anspruch zu haben.

Weiters soll es Gespräche über die Weiterführung der so genannten Freizeitoption geben. 2016 wurde die Option im Kollektivvertrag als Gestaltungsmodell auf zehn Jahre abgeschlossen. Die Vereinbarung läuft daher mit dem Kollektivvertragsabschluss 2025 aus. Voraussetzung für die Anwendung der Freizeitoption ist der Abschluss einer freiwilligen Betriebsvereinbarung zwischen Unternehmen und Betriebsrat. Gibt es eine solche, haben Beschäftigte die Möglichkeit, durch Einzelvereinbarung die Ist-Erhöhung in dauerhaft mehr bezahlte Freizeit umzuwandeln.

Gewerkschaft GPA – Öffentlichkeitsarbeit
Daniel Gürtler
Telefon: 0676/817 111 225
E-Mail: daniel.guertler@gpa.at

PRO-GE Öffentlichkeitsarbeit
Sabine Weinberger
Mobil: 0664 614 59 09
Mail: sabine.weinberger@proge.at
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