AK Anderl: 2022 Arbeitsmarkt in Ordnung bringen, Vereinbarkeit vorantreiben

Qualifizierungsoffensive in Zukunftsbranchen forcieren

Wien (OTS) – „2022 muss die Bundesregierung volle Kraft aufbringen, um den Arbeitsmarkt wieder in Ordnung zu bringen, denn über 400.000 Menschen auf Arbeitsuche bzw. in Schulungen sind überhaupt kein Grund, nachzulassen“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl anlässlich der Präsentation der Arbeitsmarktdaten. „Wir brauchen ein großes Paket, bestehend aus Joboffensiven in Zukunftsbranchen, Qualifizierungsmaßnahmen, dem Vorantreiben von Vereinbarkeit und der Modernisierung der Arbeitslosenversicherung.“

Die Corona-Krise habe seit zwei Jahren massive Unruhe in den Arbeitsmarkt gebracht, viele Menschen hätten durch Kurzarbeit oder Jobverlust Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. „Ich möchte jetzt endlich ernsthafte Bemühungen sehen, die dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit zu senken und die Arbeitnehmer*innen fit für die Jobs der Zukunft zu machen. Die Arbeiterkammer steht dabei selbstverständlich mit ihrer Expertise bereit.“

Anderl nennt drei Punkte, die 2022 für sie Priorität haben müssen:

+ Joboffensive in Schlüsselbereichen wie Elementarpädagogik, Bildung, Pflege, Digitalisierung, Ökologisierung: „Das muss jetzt angegangen werden, die Bundesregierung muss jetzt schon die Weichen stellen, und die Betriebe müssen jetzt in diesen Bereichen ausbilden. Ich habe das Jammern nach Fachkräften satt, wenn ich sehe, dass Betriebe immer weniger selbst ausbilden!“

+ Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Privatleben vorantreiben:
„Zynische Bemerkungen über die Teilzeitarbeit von Frauen bringen uns nicht weiter. Was Frauen weiterbringt, sind Rahmenbedingungen, die ihnen Vollzeitarbeit ermöglichen und ist Einkommensgerechtigkeit. Dafür liegen viele Vorschläge auf dem Tisch – wenn dazu noch der politische Wille kommt, kommen wir echter Chancengleichheit ein großes Stück näher.“

+ Arbeitslosenversicherung modernisieren: „Die Unterstützung arbeitsuchender Menschen muss im Vordergrund stehen, nicht strafen und pauschal verunglimpfen. Die Arbeitslosenversicherung muss tatsächlich vor Armut schützen, gezielt vermitteln und qualifizieren. Arbeitnehmer:innen auf Arbeitssuche haben ein Recht auf beste Unterstützung bei der Arbeitsuche, dafür muss das AMS ausreichend Personal bekommen. Und ich erwarte mir vor allem mehr Fairness, wenn es um Missbrauch der Arbeitslosenversicherung durch Betriebe geht – das ungestrafte Zwischenparken von Arbeitnehmer*innen beim AMS muss aufhören.“

Die Arbeiterkammer sei gerne bereit, auch im Rahmen der Sozialpartnerschaft, die anstehenden Herausforderungen mit der Bundesregierung gemeinsam und auf Augenhöhe anzugehen. Es habe bereits erste, konstruktive Gespräche mit dem neuen Bundeskanzler Nehammer gegeben, der zu regelmäßigem Austausch eingeladen habe. „Wir nehmen diese Einladung gerne an, werden den versprochenen Austausch wenn nötig auch einmahnen und stehen jederzeit für ernsthafte Beratungen und Verhandlungen zur Verfügung.“

Arbeiterkammer Wien
Michael Mayer
066488156286
michael.mayer@akwien.at
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