19. Wiener Gemeinderat (5)

Förderungen für Bildung und Jugend

Wien (OTS) – GR Thomas Weber (NEOS) sagte eingangs der Wiener Regenbogenmonat Juni 2022 sei „eine bedeutende Plattform für die LGBTIQ Community“. Der neue „Fördercall“ käme der Diversität in der Stadt zugute. Weber bedankte sich bei den Aktivist*innen und Vereinen, die sich für die Gleichstellung von Minderheiten einsetzten. Man stünde „Seite an Seite mit der LGBTIQ Community“, Wien sei die „Regenbogenhauptstadt“, so Weber abschließend.

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE) nannte die Summer City Camps eine „tolle Unterstützung für Familien, die finanziell nicht so gut dastünden“. Obwohl das Angebot sehr gut ankomme, gebe es noch Punkte die verbesserungswürdig seien. Sie vermisse eine transparente Ausschreibung, die es auch „anderen Vereinen“ ermögliche „an dem Projekt mitzuarbeiten“. 10 Millionen gingen „ohne Ausschreibung an sieben Vereine. „Fünf davon stehen in einem Naheverhältnis zur SPÖ“, so Malle. Sie habe nichts gegen die Arbeit dieser Vereine, wolle aber auch die gleichen Chancen für andere Organisationen. Malle brachte einen Antrag ein, die Umsetzung der Summer City Camps transparent zu gestalten und eine öffentliche Ausschreibung durchzuführen.

GR Harald Zierfuß (ÖVP) kritisierte die Vertragslage von Wiener Lehrer*innen. In Zukunft werde „ein Drittel der Pflichtschullehrer*innen über 50 Jahre alt sein“. Es brauche jetzt Maßnahmen. Wien habe bereits jetzt die größten Klassen in Österreich. Das führe zu einem Qualitätsverlust, den man sich „nicht leisten“ könne. Allein im vergangenen Dezember hätten 100 Lehrer*innen ihren „Job auf den Nagel gehängt.“ Dabei hätte die Stadt nicht einmal die Gründe erfragt. Zierfuß brachte anschließend zwei Anträge ein. Der erste fordert einen Runden Tisch zum Personalnotstand an Wiens Pflichtschulen unter Einbindung aller Betroffenen sowie aller im Rathaus vertretenen Parteien. Dabei soll ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Attraktivierung des Lehrer*innenberufs in Wien erarbeitet werden. Der zweite Antrag betraf die Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung und fordert eine Bedarfsanalyse an allen Wiener Pflichtschulen, um individuelle Lösungen für die vom Parkpickerl betroffenen Pädagog*innen zu finden.

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) eröffnete, sie freue sich „über jede einzelne Förderung in diesem Bereich“. Vereine der LGBTIQ Community zu fördern sei ein wichtiges Statement über die Grenzen der Stadt hinweg. Gerade in Zeiten wie diesen ginge es „um noch mehr Sichtbarkeit“. Auch das Angebot der Summer City Camps feiere einen „jährlichen Erfolg“ und sei eine wichtige Unterstützung für Eltern. Sie dankte allen „Vereinen und Menschen, die das möglich machen“. In Richtung Grüne meinte Berger-Krotsch, man habe das Projekt 2019 als Pilot gestartet und dafür sieben renommierte Trägerorganisationen beauftragt. Diese hätten ein großes Netzwerk mit vielen kleineren Partner*innen. Das habe sich bewährt. In Zeiten von Corona sei es wichtig auf Bewährtes zurückzugreifen, um das Angebot sicherstellen zu können. Bezüglich „Bildungsgrätzl“ meinte Berger-Krotsch, dass das Angebot ausgebaut werden solle. 18 Grätzl in 16 Bezirken seien bereits in Betrieb, es seien fünf zusätzliche Standorte geplant. Zur Parkpickerl-Diskussion führte Berger-Krotsch an, dass viele junge Menschen in Wien die Ausbildung machen, dann aber in ihrem Heimatbundesland arbeiten wollen würden. Das habe nichts mit dem Parkpickerl zu tun. Im Gegensatz zum Bund ließe Wien die Lehrer*innen nicht im Stich. Der Lehrer*innenmangel herrsche in ganz Österreich. Das Personalmanagement liege in der Kompetenz des Bundes. Der Bund habe deshalb auch Ausbildungsinitiativen versprochen, sie frage sich wo diese blieben.

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS) replizierte ebenfalls auf GR Zierfuß (ÖVP), dass der Lehrer*innenmangel in ganz Österreich herrsche. Wien sei durch den Aufteilungsschlüssel der Lehrkräfte benachteiligt. Zu den Bildungsgrätzln meinte Emmerling, dass dieses Angebot viel Freude und Begeisterung für Kinder und Jugendliche schaffe. Das mache „das Angebot aus“. Das Zugehörigkeitsdenken von Kindern zu „ihrem Schulgebäude“ könnte damit aufgebrochen werden. In den Bildungsgrätzln würden verschiedene Schwerpunkte gemeinsam erarbeitet werden. Das fördere auch die Verbindung zwischen Schüler*innen und Pädagog*innen untereinander.

GR Christian Oxonitsch (SPÖ) meinte, das System zur Aufschlüsselung von Lehrstellen sei sehr kompliziert. „Wenn man sich ansieht wie viel Geld pro Kind in den jeweiligen Bundesländern zu Verfügung gestellt wird“, werde ersichtlich, dass Wien pro Schüler*in bis zu 1.000 Euro weniger bekomme als andere Bundesländer.

Förderungen für Integration und Diversität

GR Nikolaus Kunrath (GRÜNE) unterstrich die Wichtigkeit, dass Wien diese Förderungen bereitstelle. Das sei „nicht selbstverständlich“. Die einzelnen Projekte seien sehr unterschiedlich, hätten aber eine Gemeinsamkeit: „die Unterstützung von Menschen“. Das Projekt „Jobtransfer“ richte sich etwa an ältere Migrant*innen. Die Organisation ZARA setze sich für mehr Zivilcourage ein und arbeite gegen Rassismus. „Die gemeldeten Fälle, die Rassismus betreffen werden immer mehr“, sagte Kunrath. Auch die Unterstützung von Frauen sei sehr wichtig. Kunrath freue sich über diese Förderungen, „die Frauen neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen“.

(Forts.) wei

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